RabenZeit

Auf der Suche nach dem goldenen Zeitalter.

Archive for Mai 2009

Pritzker-Architektur-Preis für Zumthor.

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Was der Nobel-Preis für sie Naturwissenschaft und die Literatur ist, ist der „Pritzker-Architektur-Preis“ für die Architektur. Dieses Jahr ging er an den schweizer Architekten Peter Zumthor. Er hat zwar nur relativ wenige Projekte realisiert, die er sich aber bewusst ausgesucht hat und mit einer Sinnlichkeit realisiert, die ein Gefühl für Materialität und den durch das Material gebildeten Raums offenbart. Er ist meines Erachtens bedeutender als zum Beispiel der international so hochgelobte Sir Norman Foster und unbestritten einer der ganz Großen der zeitgenössischen Architektur.

„Mir gefällt die Vorstellung, mit einem Haus zum atmosphärischen Reichtum eines Ortes beizutragen, an den sich ein Passant oder Bewohner gerne erinnert.“ (Peter Zumthor)

2009-05-31-zumthor

Weiterführende Links: The Pritzker Architecture Prize | Pritzker-Preis bei Wikipedia | Peter Zumthor bei Wikipedia | Meldung bei art-magazin | Meldung bei n-tv | Interview vom Spiegel mit Zumthor |

Links zu einigen seiner Projekte: Therme Vals | Kunsthaus Bregenz | Bruder-Klaus-Feldkapelle | Kunstmuseum Kolumba

Written by Rabe

31. Mai 2009 at 14:44

Nachlese 6. Sinziger Rollenspiel-Wochenende.

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2009-05-31-w20Die Zeit von Freitag Abend bis heute Morgen um 4 Uhr stand bei meiner kleinen Hexe und mir ganz im Zeichen des Rollenspiels. Für uns war das 6. Sinziger Rollenspiel-Wochenende (SiRoWe) das Erste, an dem wir teilgenommen haben. Angeboten werden verschiedene Rollenspielsysteme aus dem Pen&Paper, Tabletop und Brettspiele, während die Teilnehmer mit gutem Essen und Getränken (Kaffee, Tee und Wasser) bei Kräften gehalten werden.

Auch wenn die Einteilung etwas chaotisch erscheint und mehr auf spontanen Absprachen vor Ort basiert als auf eine klare Einteilung der Runden nach Zeiten hat es besser geklappt, als ich Anfangs dachte. Nach netten Gesprächen hat es Freitags für uns mit einem Brettspiel bei einem Kampf um den eisernen Thron begonnen. Am Samstag dann kamen wir (nach einer kleinen Runde „Monopoly Star Wars“) endlich dazu Pen & Paper zu spielen: Boenie hat erst „Dark Heresy“ aus dem Warhammer-40k-Universum gemeistert und dann zu später Stunde einen Kriminalfall in der Eifel auf der Basis von „Cthulhu“ – wie immer großartig.

Auch wenn sich Rollenspieler oft noch gerne als Randgruppe sehen, so ist es doch indessen ein Hobby geworden, das von vielen Leuten betrieben wird, so dass die Anzahl von Nerds auf der Veranstaltung relativ gering war. Natürlich gibt es die Leute, die kein anderes Gesprächsthema haben und von denen man fast erwartet, dass sie sogar die Frage, was sie gleich essen oder trinken mit einem Würfelwurf entscheiden – doch man findet auch genug Leute, die mit beiden Beinen im realen Leben stehen und mit denen man sich auch über andere Sachen reden kann, als nur über Rollenspiel, wofür in den Pausen zwischen den Spielrunden immer Zeit blieb.

Viel stärker habe ich jedoch die meiner Erfahrung nach existenten Zweiteilung der P&P-Spieler in „Effizienzspielern“ und „Rollenspielern“ empfunden. Auf einer Veranstaltung wie dem SiRoWe findet man beide Spezies vor, die dann in den Runden zum gemeinsamen Spiel zusammen kommen – ein gemeinsames Spiel, das auf Grund unterschiedlicher Prioritäten nicht funktioniert. Ein Problem, das man bei den privaten Runden auf Grund eines gemeinsamen Konsenz nicht in dieser Art auftritt.

Dabei definiere ich „Effizienzspieler“ als die Spieler von Rollenspielen, die schon bei der Charaktererschaffung Wert auf Leistung und damit auf die Effizienz ihres Charakters legen. Für sie steht das möglichst schnelle und auf bestem Wege erfüllen der Queste im Vordergrund. Ihnen gegenüber stehen die „Rollenspieler“, die in erster Linie einen Charakter spielen und diesen mit den anderen Spielern und Meisterpersonen in der Queste interagieren lassen möchten, ohne dass die Werte im Vordergrund stehen, ggf. sogar die Schwächen des Charakters begrüßen.

Dabei gibt es zwischen beiden Arten kein „schlechter“ und „besser“, denn jedem Menschen bzw. Spieler seien seine persönlichen Vorlieben gegönnt – nur halte ich beide Arten in einer Runde nicht für kompatibel, da es für beide Seiten nur zu Frust führen kann. Die Effizienspieler sind genervt von den „Umwegen“ und langatmigen, ineffizienten Spielen der Rollenspieler, während diese durch die Einwürfe und Vorschläge zu einem effizienteren Agieren ihrer Charaktere und frustriert werden. Bevor Jemand fragt: Ich zähle zur zweiten Gruppe, die lieber eine Rolle spielen als „gewinnen“.

2009-05-31-dark-heresyDiese Erfahrung der Inkompatibilität haben wir im speziellen in der „Dark Heresy“-Runde gemacht, in der oftmals das interaktive Spiel zwischen den Charakteren gebremst wurde. Während die „Rollenspieler“ miteinander sprachen, wie es auch die Charktere machen würden, gab es auch Einwürfe wie zum Beispiel „Ich erzähle Euch, dass …“. Als der Charakter, wie bei dem System nicht unüblich, während der Queste gestorben ist wurde  von dem Spieler weiterhin Vorschläge gemacht, was wir machen bzw. wie wir agieren sollten. Wie es anders gehen kann haben wir dann bei der Cthulhu-Runde gemerkt, wo alle Spieler in ihren Rollen über den Fortschritt und die Gesellschaft der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts (in der Zeit, in der das Abenteuer gespielt hat) diskutiert haben – was zwar Nichts mit der Queste zu tun hatte, aber die Atmosphäre entsprechend gefördert hat.

SiRoWe gerne wieder, aber ich glaube ich werde mir zukünftig gut überlegen zu welcher Runde ich gehen werde und wer dort mit mir spielen wird – lieber (wie an sich nicht gewünscht) vorherige Absprachen, als dass ich während der mehrstündigen Runden nicht auf meine Kosten komme, weil meine Art des Spiels nicht mit denen meiner Mitspieler kompatibel ist. Und ich glaube, dass auch diese dann nicht die Freude bei meiner Art von Spiel haben …

Written by Rabe

31. Mai 2009 at 14:42

Blogstatistik No. 1

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Manchmal wundert man sich schon, wie Besucher auf mein Blog kommen – oder man ist überrascht. An sich wird mir ja angezeigt von welcher URL bzw. WordPress-Tag-Seite ein Besucher kommt oder über welche Suchbegriffe in einer Suchmaschine Jemand den Weg hier hin gefunden hat. Aber gestern war ich dann doch überrascht über 85 Zugriffe auf den Artikel „3 x Afrika“ ohne dass ich irgendwo ersehen könnte woher diese ganzen Leute gekommen wären. Mysteriös, möchte ich meinen.

Was mich jedoch etwas gewundert hat war die Häufigkeit des Suchbegriffes „Baumrinde“, so dass der Artikel „NaturImpressionen“ im Ranking meiner Beiträge die Nummer 6 darstellt – kurz vor „die Namen der Zehen„, was scheinbar ebenfalls viele Menschen bewegt. Zwar seit Monaten rückläufig, aber lange angefragt waren auch die „National Geographic Wallpapers„, die auf Platz 2 meines Blog-Rankings liegt.

In den letzten Monaten hat sich aber, ebenfalls vor allem durch Suchbegriffe, der Artikel „Piraten und Piratenfischer vor Somalia“ auf Platz 3 hochgearbeitet, während „Hungersnot in Afrika“ mit gutem Abstand den ersten Platz belegt und auch das Besserwisserwissen über „Welthunger“ und der Beitrag „Der Hunger, die Ausbeutung und Olympia“ unter den ersten Fünf rangieren. Irgendjemand scheint sich also doch meine Artikel dieser Thematik durchzulesen ;)

Written by Rabe

30. Mai 2009 at 09:54

Veröffentlicht in Sammelsurium

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Ein-Euro-Job vernichtet Arbeitsplätze!

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Gerade entdecke ich in einer Meldung, dass nach einer Umfrage 45% der Ein-Euro-Jobber die selbe Arbeit machen wie ihre fest angestellten Kollegen und dass die Betriebe das ausnutzen und dann doch lieber eine billige Arbeitskraft nutzen als Jemanden fest anzustellen. [Q] Ergo: Die Ein-Euro-Jobs verdrängen Beschäftigung. Statt Eingliederung ins Berufsleben produzieren sie Arbeitslosigkeit. Das ist aber Nichts, was mich wundert – was mich wundert ist, dass man sich jetzt bei der Bundesagentur für Arbeit und in der Politik überrascht gibt. Als ob das nicht absehbar gewesen wäre …

Written by Rabe

29. Mai 2009 at 08:30

„Mein Blut für Vashanka.“

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Nachdem Bob (Ihr wisst schon: Der Typ, der mit dem Typen rumhängt, der früher mal mit Radieschen rumzog) in seinem Blog schon mit einigen Zeilen zum „Silvercrow 13.1“ vorgelegt hat und auch ein zweites Blog-Review existiert, möchte ich nicht nachstehen. Auch wenn ich noch immer groggy bin, denn wie Bob muss ich feststellen, dass ich für acht Tage Con in zehn Tagen langsam zu alt bin. Aber so lange ich (anders als mein Schatz, die mit einem leichten Schleudertrauma im Krankenhaus war) noch nicht kaputt gehe …

2009-05-27-sc13b2

Zwar findet man mein (noch in Arbeit befindliches) Review und meine Fotos an anderer Stelle, aber ein paar Worte zum Con sind jetzt auch hier fällig – auch wenn die Bewertung des Cons für mich echt schwierig ist. Es gab einige Mängel in der SL-Kommunikation, bei der Ausstattung und bei der Einweisung bzw. dem IT-Wissen der NSCs, aber dennoch hatte ich meinen Spaß. Ich hatte immer zu tun (auch wenn ich weniger auf die Omme bekommen habe als Bob, dafür aber mehr um den Schutz des Ortes gebetet habe) und nie kam Langeweile auf, ich konnte meinen Charakter Bruder Anselm intensiv spielen und hatte schöne Spielsituationen.

Für das Con waren, meines Wissens nach, nur Charaktere zugelassen, die in irgendeiner Art und Weise für das Licht stehen, weshalb ich auch die Hoffnung hatte, dass Charaktere mit denselben Zielen auch für die Sache entsprechend zusammen arbeiten. Das war leider nicht der Fall, wobei ich bisher noch nicht ganz benennen kann, warum es so war. Vielleicht lag es daran, dass nicht von Beginn an Jemand die Verantwortung übernommen und alle koordiniert hat. Vielleicht aber auch, weil man mehr im eigenen Lager saß und sein Ding machte, anstatt sich mit anderen Gruppen auszutauschen.

Dabei habe ich mal wieder festgestellt, dass Charakter- oder Gruppenkonzepte, die stark auf ein gruppeninternes Spiel mit Mißtrauen gegen jeden Nicht-Gruppenangehörigen angelegt sind, einfach nicht mein Ding sind. Auch wenn es konsequent gespielt ist, so lebt Larp meiner Ansicht nach davon mit anderen, auch oder gerade unbekannten Menschen und Charakteren zu spielen und nicht ein künstliches Gegeneinander aufzubauen. Gerade durch meine Zeit im Skriptorium habe ich, insbesondere beim gemeinschaftlichen Übersetzen der Texte, bin ich mit mehreren guten Spielern in Kontakt gekommen. Das wäre sicher nicht möglich gewesen, wenn ich nur mit meiner Gruppe im Lager gesessen hätte und lediglich zum Kämpfen von meinem Stuhl aufgestanden wäre.

Trotzdem war ich nicht alleine dort und ich möchte mich bei meiner Gruppe, mit denen man sich für die Götter und das Licht aktiv einsetzten konnte, bedanken: beim Zottel, beim Bob, beim Tavernenspinner und natürlich auch beim Feuerkind sowie bei unseren Freunden und Verbündeten aus Drakenhain. Wir hatten (meines Erachtens nach) ein tolles und intensives Spiel – auch wenn wir uns (wie viele andere Spieler auch) manchmal echt dämlich angestellt haben. Wenn die SL nicht so flexibel auch andere Lösungsansätze zugelassen hätte, dann wären unsere Charaktere wohl alle draufgegangen.

2009-05-27-sc13cApropos draufgegangen: Am Samstag hatte ich schon mit meinem Charakter abgeschlossen und diese Zeit gehörte für mich zu den intensivsten Momenten des Cons. Schon früh am Tag hatte ich mit meinem IT-Ordensbruder Valgard über meinen Notfallplan zum Schutz der Reliquien gesprochen und als dann der Zugang zu ihrer Rettung für uns immer verschlossen schien, war ich kurz davor Vashanka zum Schutz dieser Reliquien anzurufen und dann dafür mein Blut und damit mein Leben zu opfern. Natürlich ist es schön, dass Anselm überlebt hat, aber es wäre sicher für einen Geistlichen Vashankas ein würdiger Tod gewesen.

Interessant waren auch die Kreise, die man bildete, um gemeinsam für den Schutz der Abtei und des Umlandes zu beten. Nur selten hat man das Vergnügen so viele unterschiedliche Gebete zu hören und zu sehen, was für Energie auch in Priestern steckt, denn auf den meisten Cons hört man doch eher die kurzen Sprüche der Magier. Jedoch scheinen kurze Gebete für Rituale in der prallen Mittagssonne bei einigen Damen und Herren des Klerus nicht im Handgepäck vorhanden zu sein. Ich hätte irgendwann jeden Geistlichen, der in diesem Kreis eine Liturgie vorträgt oder eine Messe hält anstatt ein einfaches Gebet zu sprechen am liebsten erschlagen. Aber mein Brevier mit den dorlónischen Gebeten habe ich mehrfach durchgebetet und bin gerade dabei neue Gebete zu schreiben ;)

Alles in Allem war es trotz der Defizite auf der SL- und NSC-Seite als auch bei der Zusammenarbeit und der Fehlerquote auf der Seite der Spieler für mich ein schönes und gelungenes Con. Auch weil ich die Silver-Crow-Leute (was natürlich die Schwanenkreuzer einbezieht) einfach mag wird es für mich nicht das letzte Con der Orga gewesen sein. Und erst recht, wenn sie wieder ein Con auf dem Jagdschloss Baum machen sollten. ;)

„Mein Leben für die Götter. Mein Blut für Vashanka.“

Written by Rabe

27. Mai 2009 at 20:10

Ein Kommunalwahlprogramm.

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2009-05-27-cdusinzigBei uns in Rheinland-Pfalz steht nicht nur die Europawahl vor der Tür, sondern auch die Kommunalwahl. Das merkt man vor allem daran, dass überall Plakate mit mehr oder minder bekannten Häuptern prangen und der Briefkasten zusätzliche Nahrung erhält. So ist mir heute auch der Flyer der CDU Sinzig in die Hand gefallen – und wirbt mit dem Bild „Uns geht’s um Sinzig“ um meine Gunst. Der Slogan ist nicht neu, denn schon 1994 kam diese Kampagne neu auf den Wahl-Markt. Schade, wenn einem seit 15 Jahr nichts Neues bzw. Besseres einfällt.

Dann gibt es eine lange Liste von Sachen, die man sich vornimmt. Unter anderem finde ich dort den Punkt „Schaffung von Anreizen für den Zuzug von jungen Familien, u.a. durch Erschliessung von bezahlbaren Baugrundstücken“. Warum man das erst nach der Wahl machen möchte bleibt, wie bei anderen Punkten auch, mal dahingestellt. Aber ich erinnere mich, dass entsprechende Pläne, nämlich der Ankauf von Nicht-Baugrundstücken vor der Aufstellung des Bebauungsplanes durch die Stadt und den dadurch möglichen kostengünstigen Verkauf an junge Familien nach Herstellung des Baurechts, wie es in anderen Gemeinden schon lange gemacht wird, auch von der CDU im Rat abgelehnt wurde. Dabei ist das die beste Möglichkeit die Preise für Bauland niedrig zu halten und auch die Vergabe an junge Familien zu gewährleisten, anstatt dass Bauland brachliegt, weil damit Jemand spekuliert. Abgesehen davon stellt sich mir auch die Frage, ob man nicht erst Anreize schaffen sollte Baulücken zu schließen, anstatt die Zersiedelung der Landschaft weiter voran zu treiben.

„Sicherung von Veranstaltungsmöglichkeiten in den Stadtteilen und Ankauf des Helenensaales“ ist ein auch schon seit langen Jahren bekanntes Problem. Die Sicherung scheitert meist an Bürgern, die sich neben Veranstaltungsorten bzw. Dorfplätzen häuslich niederlassen und dann klagen, wenn dort Karneval gefeiert wird – was für mich unverständlich ist, aber leider vom Rat nicht geändert werden kann. Der Ankauf des altehrwürdigen Helenensaales klingt im ersten Moment gut, aber nur, wenn man verdrängt, dass er schon heute nicht genug Platz für Veranstaltungen bietet und keine Erweiterungsmöglichkeiten hat, dass die Sanitäranlagen nicht ausreichen, keine Stellplätze in der Nähe sind und er von Wohngebäuden umzingelt ist. Ergo: weitreichende Sanierungsmaßnahmen sind erforderlich, von Auflagen in den Bereichen Lärm- und Brandschutz sind auszugehen – welche die Kosten weiter hoch treiben. Obwohl der finanzielle Aufwand bis zu einer vernünftigen Sanierung nicht geklärt ist hat wohl der Stadtrat in diesem Monat mit 16 zu 15 Stimmen entschieden das Gebäude zu kaufen. Für das Geld hätte man auch eine schöne neue Halle bauen können, die den Anforderungen der Stadt dieser Größe eher Rechnung getragen hätte.

Sehr schön ist die „Belebung der Innenstadt durch ein Förderprogramm zur Erhaltung und Ansiedlung neuer Geschäfte“. Da bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen. Erst versucht der Bürgermeister (CDU) den Platz neben dem Schloss als Standort für einen Supermarkt zu vermarkten, dann verkauft man das außerhalb der Innenstadt gelegene Präparandiegelände, damit sich dort ein Penny (direkt beim schon vorhandenen REWE) ansiedeln kann, während der Bau eines Kauflands hinter dem Bahnhof nur noch vom Einspruch der Anwohner gebremst wird – und nachdem dann der letzte Supermarkt (ein Edeka) in der Innenstadt aufgeben muss beginnt man ein Förderprogramm aufzulegen. Anstatt eine mittel- bis langfristige Stadtplanung zu gestalten, die diesen Namen auch verdient und nicht bei einer Innenstadtsanierung aufhört, lässt man die Innenstadt sterben, um sie jetzt mit einem teuren Förderprogramm zu beleben. Klingt komisch, ist aber so.

Programm trifft auf Realität, aber das wird wohl nichts daran ändern, dass die CDU weiterhin die größte Fraktion im Stadtrat sein wird. Ob sich nach der Wahl was für die Stadt ändern wird und Sinzig fit für die Zukunft gemacht wird bleibt abzuwarten …

Written by Rabe

27. Mai 2009 at 17:26

Baldiger Krieg in Korea !?

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Am 12. März dieses Jahres habe ich in einem Forum geschrieben: „… bei dem Säbelrasseln und den immer härteren Tönen aus Nordkorea würde es mich nicht wundern, wenn wir noch im Laufe des Jahres einen Krieg in Korea erleben werden …“ Die aktuellen Nachrichten lässt mich an dieser Prognose nicht unbedingt zweifeln.

Mehr Informationen: 25. Mai auf n-tv Wortlaut der Erklärung Nordkoreas zum Atombombentest | 25. Mai auf Focus „Die Chronik des Säbelrasselns“ | 27. Mai auf n-tv „Pjöngjang droht Seoul“ | 27. Mai auf Spielge-Online „Nordkorea droht dem Süden mit Militärschlag“ | 27. Mai bei Zeit-Online „Nordkorea droht Südkorea mit Militärschlag“

Zu empfehlen ist ebenfalls das Blog „North Korean Economy Watch„, deren Betreiber unter anderem Satelittenbilder auswerten und einen Layer für Google Earth anbieten, durch den man auch den Palast von Kim Jong-Il näher betrachten kann [Q]. Und dank eines Hinweis meines fleissigen Kommentators Seppelsche  kann ich hier noch ein Video von arte unter dem Titel „Wunderwelt Nordkorea“ empfehlen.

Written by Rabe

27. Mai 2009 at 08:01

Veröffentlicht in Global Denken

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Besserwisserwissen: Verdeutschungen.

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2009-05-18-besserwisserwissWer kennt sie nicht, die Anglizismen wie „Internet“ und „Jogging“ und die Scheinanglizismen wie „Handy“ und „Oldtimer“, welche die deutsche Sprache überschwemmen. Auch wenn es oft in den Medien so transportiert wird ist das keine neue Entwicklung einer globalisierten und kommunikativ vernetzten Welt, sondern ein „Problem“, das von Sprachpuristen schon früher angeprangert wurde. Einer von diesen Sprachpuristen war der im 17. Jahrhundert lebende Phillipp von Zesen, ein deutscher Dichter und Schriftsteller, der auch eine Sprachgesellschaft gründete.

Um die Fremdwörter in der deutschen Sprache zu minimieren setzte er sich daran und erfand für viele dieser Wörter deutsche Entsprechungen (wie es heute mit „Weltennetz“ für „Internet“ auch versucht wird). Bemühungen, die zum Teil seltsame Blüten getrieben hat und nicht Eingang in unsere Sprache gefunden haben – und deren Fremdwörter heute aus unserer Sprache nicht mehr wegzudenken sind. Wer käme schon auf die Idee statt „Elektrizität“ den Begriff „Blitzfeuererregung“ zu benutzen oder von „Dörrfleisch“ anstatt von „Mumie“ zu reden. Die Kiche hätte sich auf viele Änderungen einzustellen: „Erzvater“ statt „Papst“, das „Gottestum“ statt dem Fremdwort „Religion“, der „Kirchentisch“ statt dem „Altar“ und ein „Kloster“ hieße „Junfernzwinger“.

Hier merkt man erst, wie viele Fremdwörter in unsere Sprache eingeflossen sind, denn wir reden immer noch von „Harem“ statt vom „Weiberhof“ oder schauen durch das „Fenster“ anstatt durch das „Tageleuchter“. Der Räuber schiesst nicht mit dem „Meuchelpufferer“ (Pistole), wir treffen im Hospital nicht den „Entgliederer“, sondern den „Anatom“ und wir reden vom „Zurück zur Natur!“ anstatt „Zurück zur Zeugemutter!“ zu sagen. Und ich lege mich auch auf das „Sofa“ und nicht aufs „Lotterbett“.

Was mich aber selber überrascht hat war, wie viele Fremdwörter er verdeutscht hat, die auch wirklich heute von uns jeden Tag genutzt werden. Vor ihm gab es nur das Wort „Distanz“, aber nicht die Entsprechung „Abstand“. Man sprach von „Derivation“ statt von „Ableitung“. Durch ihn ersetzte der „Nachruf“ den „Nekrolog“, die „Sterblickeit“ die „Mortalität“ und die „Vollmacht“ die „Plenipotenz“. Er führte, analog zu den heute auch noch genutzten Fremdwörtern die deutschen Entsprechungen ein von der Anschrift (Adresse), dem Augenblick (Moment), dem Auslfug (Exkursion), der Besprechung (Rezension), der Bücherei (Bibliothek), dem Glaubensbekenntnis (Credo), dem Gotteshaus (Tempel), dem Kreislauf (Zirkulation), dem Letzen Willen (Testament) und dem Weltall (Universum).

Wörter, die vermeintlich schon immer Bestandteil der deutschen Sprache waren und über die man heute gar nicht mehr nachdenkt. Interessant, wie Sprache entstehen kann … Möge die Zeugemutter mit Euch sein.

Written by Rabe

18. Mai 2009 at 10:21

Pro Larp-Kämpfe in der Dunkelheit.

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2009-05-17-DK1--003Die Liverollenspielveranstaltung „Drachenkrieger 1“ ist vorbei, die Review ist geschrieben – und jetzt beginnt das Sortieren und Säubern der Kleidung, das Trocknen des Zeltes und die Vorbereitung auf das nächste Con, das am Mitwoch beginnt. Passend zum Con habe ich auch den „Blutvogt-Mantel“ fertig gestellt, für den die ersten Skizzen ja schon im Januar entstanden sind. Aber die nächsten Nähprojekte warten schon. Aber zum eigentlichen Thema dieses Beitrages:

Als ich am Samstagabend die Wiese betrat, auf der wir den unheiligen Kreaturen entgegen treten sollten, um die Rüstung des Lichts vor ihnen zu bewahren, hatte die Abenddämmerung gerade eingesetzt. Erst nach der siegreich geschlagenen Schlacht kam mir in den Sinn, dass es dunkel wurde und man aus Sicherheitsgründen doch an sich eine Beleuchtung des Feldes benötigt hätte. Dann kam mir in den Sinn, dass es in der Nacht zuvor im Lager schon zu kleineren Kämpfen gekommen war und hier auch, bis auf einige vereinzelte Fackeln mit ihrem spärlichen Licht und zuweilen von der Spielleitung (SL) hochgehaltenen Taschenlampen, keine Beleuchtung zugegen war. Dabei war der Untergrund im Lager auf Grund des schlechten Wetters am Freitag wirdklich enorm rutschig.

Wenn ich nun an die letzten Cons zurück denke habe ich das Gefühl, dass die Qualität der Ausleuchtung immer mehr abnimmt. Waren früher zeitweilig viele Baustrahler auf Stativen im Einsatz und Elektro-Aggregate (wo es kein Stromnetz gab), so wirkten bei den letzten von mir besuchten Veranstaltungen diese Ausleuchtungen doch recht improvisiert. Im ersten Moment war ich innerlich entrüstet über diese Entwicklung, die ja auf Kosten der Sicherheit geht. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto mehr zweifel ich daran. Ist dieses „Ich kämpfe nur auf einem ausgeleuchteten Platz“ vielleicht ein indoktriniertes Sicherheitsdenken, das aber nicht zwingend richtig ist!?

Die besagte Endschlacht in der Abenddämmerung hätte nie die Atmosphäre und Intensität haben können, wenn im Hintergrund das Rattern eines Aggregats zu hören und der Platz hell erleuchtet gewesen wäre. Licht hätte die Stimmung einfach zerstört und damit auch den intensiven Moment, der zum Rollenspiel einfach dazu gehören sollte.

Abgesehen von dem atmosphärischen Grund stellt sich aber immer noch die Frage, ob ein Ausleuchten den Kampf zwingend sicherer macht. Ich habe beim Kampf einen Kopftreffer kassiert und auf Grund eines Schwerhiebs auf meine Hand war diese später geschwollen. Aber auch Licht hätte im ersten Fall die falsche Schwerführung (von oben)  nicht verhindert und dass beim zweiten Fall meine Hand zufällig vor meinem Torso war, ist einfach Pech gewesen – ein normaler Sportunfall sozusagen. Auf einem hell erleuchteten Fußballfeld kommt es meiner Erfahrung nach zu mehr Verletzungen.

Eine Wiese mit vielen Löchern verbietet sich auf Grund der Verletzungsgefahr eh für Kämpfe – unabhängig davon, ob sie beleuchtet ist oder nicht. Und wer schaut während des Kampfes schon ständig nach unten, um Stolperfallen zu suchen? Zumindest Niemand der erwartet in der Schlacht länger als eine halbe Minute zu bestehen. Und um den Gegner zu sehen und eine Unterscheidung zwischen Kopf und Torso zu treffen reicht das auch Nachts vorhandene Restlicht normalerweise aus.

Meiner Meinung nach ist eine Ausleuchtung des Kampfplatzes oftmals eher ein Sicherheitsrisiko. Beim THW haben wir zum Ausleuchten Systeme wie den  Powermoon oder Fahrzeuge mit hoch ausfahrbaren Lichtmasten, womit man auch größere Plätze blendungsfrei ausleuchten kann. Da jedoch nur wenige Orgas sich ein paar Powermoons mit Stückpreisen über 700 € leisten können (vom Fahrzeug mal ganz abgesehen) muss man sich mit Baustrahlern auf den kleinen Stativen begnüngen – und erreicht nicht die für ein blendungsfreies Ausleuchten erforderliche Höhe. Geblendet sieht man jedoch weniger, als wenn man den Platz gar nicht ausleuchten würde – und damit sinkt trotz Beleuchtung die Sicherheit.

Daher ist meine Meinung: Wenn man keine blendungsfreie Ausleuchtung hinbekommt sollte man sie besser weg lassen. Der Platz sollte für Kämpfe geeignet sein – und dann sollte das natürlich Licht ausreichen. Schöner für die Stimmung ist es auf jeden Fall.

Written by Rabe

18. Mai 2009 at 09:16

Spruch des Tages 05:

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„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“

Benjamin Franklin, (1706 – 1790)

Written by Rabe

15. Mai 2009 at 10:09

Veröffentlicht in Nachdenkliches

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